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Was versteht man in der Digital-Signage-Branche unter einem Plug-and-play-System?

Unter Plug-and-play Systeme versteht man in der Branche wohl eine einfache Digital Signage-Lösung, die Inhalte auf den Displays ohne Kauf einer teuren Software oder eines Servers abspielen kann. Das war es allerdings auch schon mit einer allgemeingültigen Leistungsbeschreibung, den ab hier spricht jeder Hersteller von Soft- und Hardware im Digital Signage Sektor seine eigene Marketingsprache und verkauft seine Produkte am liebsten immer unter der Rubrik Plug-and-Play.

Da ich nicht für die gesamte Branche sprechen kann (und will) gehen wir bei ALDISPLAYS immer von der Kundensicht aus, wie sie sich in intensiven Gesprächen mit unseren Kunden uns darstellte. Hier stellte sich oft heraus, dass der Kunde sehr oft ein Plug-and-play System bevorzugte, ohne zu wissen, was genau damit gemeint ist. Hauptsache einfach.

Daraus resultierend ergaben sich für uns drei mögliche Bedeutungen für den Begriff Plug-and-Play:

Type 1: Das wohl einfachste Plug-and-play-System ist wohl die Auto-Abspielfähigkeit der Player oder der Displays mit SOC-Player. Hier werden Inhalte einfach über einen USB-Stick an den Player übertragen, sobald dieser eingesteckt wird und spielt diese Inhalte automatisch ab. Dieses gibt es bereits seit vielen Jahren in allen Varianten, in Displays mit SOC sowie in vielen externen Digital Signage Playern.

Type 2: Als weiteres System Plug-and-Play wird auch der direkte Zugriff auf ein Digital Signage Player in einem lokalen Netzwerk genannt. Hierbei ist keine Installation eines Servers von Nöten, sondern hier kommt eine einfache und kostenlose Software zum Einsatz. Entweder wird der Digital Signage Player über einen Browser direkt angesteuert oder das erledigt, wie bei Samsung, eine kleine kostenlose Software. Samsungs MagicInfo Express kann im eigenen lokalen Netzwerk mehrere Displays direkt ansprechen und mit Inhalten bespielen. Mit der Software erhält der Kunde überdies die Möglichkeit, mehrere Inhalte in eigenen Vorlagen zu gestalten und in Zeitplänen eingebettet per USB wie im ersten Fall zu übertragen.

Type 3: Viele Software und Hardwareanbieter werben mittlerweile allerdings auch mit Ihrer Plug-and-Play Cloud-Lösung. Hierbei handelt es sich eigentlich um eine „normale“ Server/Cloudlösung, nur muss der Kunde bei sich nichts mehr installieren oder einen Hardwareserver kaufen. Einmal registriert kann er, meist browserbasiert, seine Player oder Displays ohne eigene Software oder Hardware steuern. Aber das lässt man sich gut monatlich meist pro Display vergüten, da hier die Hosting- und die Softwarekosten natürlich mit eingerechnet werden und ohne SOC-Display kommen hier auch noch die Playerkosten hinzu.

Wie und wo werden Plug-and-play-Systeme im Digital-Signage-Bereich eingesetzt?

Unsere Systeme von Samsung sind grundsätzlich sowohl Plug-and-play als auch Server/Cloud-fähig. Viele unserer Kunden setzten Typ 1 und Type 2 dort ein, wo der Content sich nicht stetig ändert oder eine Internetverbindung nur sehr schwierig umsetzbar ist. So werden unsere Kundenstopper und Infostelen Trendline auch gerne auf Messen eingesetzt.

Welche Vor- und Nachteile hat ein Plug-and-play-System als Digital-Signage-Anwendung?

Wie oben bereits erwähnt, Type 1 natürlich ein Vorteil bei fehlender Internetverbindung. Nachteil: Unpraktisch bei oft wechselnden Inhalten. Beim zweiten Typ: Hat den Vorteil, dass der Kunde gleich mehrere Player damit steuern und auch eigene Inhalte mit der Software entwerfen kann. Nachteil: nur im eigenen Lokalen Netzwerk möglich.

Welche Alternativen zu Plug-and-play-Systemen gibt es und worin liegen die entscheidenden Unterschiede?

Bei Type 1 und Type 2 entstehen überhaupt keine weiteren Kosten, da alles was der Kunde braucht – Ideen und Bildmaterial vorausgesetzt – schon vorhanden ist. Beim Vergleich Type 3 und z.B. einem eigenen Server-System kommen hierbei die hohen Anschaffungskosten für Soft- und Hardware natürlich zum Tragen. Allerdings bieten viele Hersteller diese Plug-and-play-Systeme mittlerweile auch mit kostenlosen Vorlagen als Bundle an, was bei einigen Kunden vielleicht hilfreich sein kann.

Inwiefern hat sich die Nachfrage in den vergangenen fünf Jahren verändert?

Type 1 und 2 waren und sind immer schon Thema bei ALDISPLAYS, wenn auch Type 1 in letzter Zeit nur noch als Notfalllösung, auf Messen und bei digitalen Kundenstoppern genutzt wird. Type 2 wird gerne in kleineren Betrieben mit wenigen Displays gerne eingesetzt, da kostenlos, sehr es schnell ins Heimnetz eingebunden und intuitiv bedienbar ist.  Type drei gewinnt auch bei uns immer mehr an Bedeutung, sodass auch wir beschlossen haben, die Server mit der CMS-Software selber zu hosten und dem Kunden eine einfache Cloudlösung sehr preiswert anzubieten.

Wie funktioniert ein Plug-and-play-System und welche (technischen/infrastrukturellen) Voraussetzungen müssen gegeben sein, damit das Plug-and-play-System funktioniert?

Bei Typ 1 reicht ein USB-Stick. Bei Typ 2 wird ein lokales Netzwerk benötigt, das mittels LAN/WLAN die Geräte und die Software verbindet. Das passiert in jedem Router mit automatischer IP-Zuweisung automatisch (Plug-and-play). Bei unseren Samsung Displays haben die Kunden überdies auch die Möglichkeit Inhalte auch per WLAN-Direkt auf das Display zu senden. Bei letzterem Typen muss eine stabile Internetverbindung gewährleistet sein sowie natürlich ein Vertrag mit den jeweiligen Anbietern geschlossen werden.

Wie lässt sich damit Content abspielen? Wie groß darf die Content-Datei maximal sein?

Typ 1 und 2: Der Content kann auf unserem System in einer bestimmten Reihenfolge abgespielt werden, in dem z.B. Bilder einfach durchnummeriert werden. Im Gerät kann dann die Bilddauer sowie der Übergangseffekt noch eingestellt werden. Wesentlich komfortabler hingegen die kostenlose Software Plug-and-Play-Lösung. Hier können die Reihenfolge und der Übergang, aber auch der Zeitplan eingestellt werden. Anschließend wird das ganze dann per LAN/WLAN oder auf einen USB-Stick übertragen. Die Größe der Datei richtet sich nach der Größe und Typs des verbauten Speichers der Digital Signage Systeme. Da mir nicht alle Speichersysteme in der Digital Signage Welt geläufig sind (Fat32 oder NTFS) würde ich hier einmal mal sagen: Bitte lieber nicht über 4GB pro Datei. Und das ist für ein Werbefilmchen selbst in 4K mit dem neuen H.265 Codec schon recht viel.

Cloud oder Server: Welches System ist für Plug-and-play-Strukturen besser geeignet und warum?

Wenn mit Server ein dezidierter Hardware-Server gemeint ist, dann auf jeden Fall die Cloudlösung. Hier spart man nicht nur die Hardware sondern auch die Installation und Wartung des Servers. Denn wie zuvor schon angerissen, muss hier erst einmal die Begrifflichkeiten geklärt werden. Begriffe wie Cloud oder Server sind zum Teil für den Kunden irreführend, weil oft das gleiche gemeint ist. Cloud klingt aber besser. Trotzdem arbeitet auch bei uns natürlich ein Server im Hintergrund. Nur benötigen wir eben keine eigene Hardware.

Unsere Samsung MagicInfo Software hosten wir bei einem großen deutschen Hoster für virtuelle Server, der uns die Wartung, Updates usw. abnimmt. Somit erhalten wir ein stabiles und schnelles CMS-System welches wir unseren Kunden sehr preiswert zur Verfügung stellen können. Nur noch seine Displays anmelden und schon kann sie oder er losgehen. (Plug-and-Play). Somit befinden sich die hochgeladenen Daten und die Programme des CMS-Systems in der „Cloud“. Vorteil hierbei, dass nur die geringen Kosten des virtuellen Servers anfallen und keine weiteren für die Displays.

Wann und warum sollte ein Werbetechniker seinen Kunden Plug-and-Play-Systeme anbieten bzw. zu deren Einsatz raten? Wann eher nicht und welche Alternativen sollte er stattdessen heranziehen? 

Da ich selbst gelernter Werbetechniker bin und mir vorstellen kann, wie solche Kundengespräche ablaufen können, möchte ich hier nichts von vorneherein pauschalisieren.

Denn das hängt einzig und allein vom Einsatzbereich der Digital Signage Displays und vom Kunden ab. Was kann sie/er sich kostenmäßig leisten und was kann sie/er mit der eigenen Infrastruktur stemmen? Ist das ein kleiner Einzelhandelsbetrieb oder eine einzelne Gaststätte mit wenigen Bildschirm, so würde ich ihm durchaus zu so einem Plug-and-play System raten. Hierbei muss alles einfach zu installieren und intuitiv zu bedienen sein. Ja nach Größe des Betriebes spielen auch die monatlichen Kosten eine Rolle. Viele unserer Kunden stellen hier gerne ihre kreativen Ergüsse in Werbebotschaften selbst zusammen – samt Werbeslogan und Fotos. Oft machen sie das mit der mitgelieferten kostenlosen Software MagicInfo Express, meist jedoch in anderen Programmen in den sich der Kunde wohlfühlt. Aufrüsten lassen sich unsere Plug-and-play Systeme später immer noch – auch das sollte in einem ehrlichen Gespräch mit dem Kunden angesprochen werden.

Bis auf ein paar findige Köpfe, die ihre Digital Signage Displays mittels VPN mit der Software MagicInfo Express verbinden, müssen bei einem Einsatz von Digital Signage Displays über mehrere Standorte hinweg diese natürlich über einen Server kommunizieren.

In diesem Szenario spielen dann neben den zu erwartenden Kosten auch die Ausstattung des Kunden eine Rolle. Hat dieser eine eigene IT, so ist das Installieren der Server-Software natürlich kein Problem. Auch die Hardware ist meist schon gegeben und unsere Serversoftware MagicInfo Server ist sowieso bis 25 Geräte komplett kostenlos. (Danach wird bloß ein geringer Einmalbeitrag für jedes weitere Gerät als Lizenzgebühr fällig)

Nach getaner Arbeit der hauseigenen IT hat der Kunde somit eine Plug-and-play Digital Signage-Lösung und seine Daten sind in seiner eigenen Cloud auf seinem eigenen Server.

Kann der Endkunde das alles nicht leisten, muss natürlich über eine externe Plug-and-play Cloudlösung nachgedacht werden. Hierbei fallen natürlich monatliche Kosten pro Display usw. an. Dafür hat er dann aber eine Vielzahl an Templates zur Verfügung, die er dann für seine Zwecke umbauen kann – die sie/er wiederum oft auch gar nicht braucht, da bei dieser Größe der Betriebe meist schon eine Design- oder Marketingagentur mit dem Design beschäftig ist. So oder so, Jedes System sollte eben individuell auf den Kunden zugeschnitten sein.

Welche Herausforderungen können bei der Installation/beim Einsatz eines Plug-and-play-Systems auftreten? Wie bewältigt man diese?

Falsche Bildgrößen und Dateiformate sind bei allen gängigen Systemen die häufigste Fehlerquelle bei unseren Kunden. Dicht gefolgt von schlechten WLAN-Empfang bei Plug-and-play Systemen im lokalen Netzwerk, die mittels Software direkt auf die Geräte zugreifen.

Stefan Kröll